Ehringen ist dem Nordhessischen Verkehrsverbund NVV angegliedert und hat einen eigenen Bahnhof. Zweimal stündlich verkehrt hier die Regionalbahn Richtung Kassel und Korbach.
Das historische Bahngebäude ist im Privatbesitz und wird derzeit aufwendig renoviert.
Geschichte des Bahnhofs
Im Jahr 1896 wurde die Strecke Volkmarsen – Ehringen eröffnet.
Der Güterverkehr spielte sich damals größtenteils über die Bahn ab. Der Bahnhof hatte zwei Verladeschienen, die bis zur vorderen Rampe bzw. bis zur Schuppenrampe verlegt waren (siehe Bild). Ein Prellbock stoppte die Durchfahrt. Neben dem Hauptgleis gab es auch noch ein Abstellgleis, das vom Lagerplatz bis zum ehemaligen Bahnübergang (oberhalb Schreinerei Manner) führte. So konnten sich Züge in Ehringen kreuzen. Dieses Nebengleis baute man jedoch kurz vor Kriegsende ab. Die Weichenstellung wurde zunächst von Hand betätigt. Später gab es ein mechanisches Weichen- und Signalstellwerk in dem kleinen Anbau.
Fracht-, Stück-, Express- und Eilgut konnte seinerzeit durch die Bahn verschickt werden. Express- und Eilgut wurde im Packwagen der Personenzüge befördert, Fracht- und Stückgut dagegen im Schuppen gelagert und dann mit dem Güterzug, der täglich Ehringen durchfuhr, transportiert. Ein Plattenwagen diente zur Anfahrt zum jeweiligen Zug. Sperrgüter und Großladungen wurden direkt an den Rampen und am Lagerplatz (neben dem neuen Bahnübergang) in Güterwagen auf- und abgeladen, Grubenholz und Langholz direkt vom Lagerplatz aus verladen. Großbehälter mit Material für die Muna wurden angeliefert und mit Lastwagen zur Munitionsfabrik nach Wolfhagen gefahren. Auf dem Lagerplatz war auch das Wiegehäuschen, zum Wiegen von Schwergütern im Waggon.
An den Personenzügen (die damals im Gegensatz zu heute voll besetzt waren) war am frühen Morgen um 7.00 Uhr und am Abend um 20.00 Uhr ein Postwagen der Deutschen Reichspost angehangen, in dem Brief- und Paketpost befördert wurde. Der Posthalter brachte um 7.00 und 20.00 Uhr die Postpakete und Briefpost zur Bahn und nahm die für Ehringen bestimmte Post entgegen. Später war auch mittags um 12.00 Uhr ein Postwagen vorhanden. Am Postwagen befand sich auch ein Briefkasten, in den die Bürger ihre Briefe selbst einwerfen konnten.